Das Vokalensemble crescendo in der Presse
Zwischen Donner und Engeln - Vokalensemble crescendo begeistert mit intensivem A-cappella-Konzert (Westfälische Nachrichten, Miriam u. Michael Greiner, 20. März 2024)
Zu einem Konzert mit geistlicher Musik hatte das Vokalensemble crescendo am Abend des Passionssonntags in die St.-Felizitas-Kirche geladen, und die sehr gut gefüllte Kirche zeigte das große Interesse des Lüdinghauser Publikums – unbedingt zu Recht, denn dargeboten wurde ein reichhaltiger Bilderbogen musikalischer Schätze in durchweg souveräner Interpretation. Pfarrer Benedikt Elshoff stellte einleitend den großen Zusammenhang zwischen dem Konzertprogramm, dem Evangelium des Passionssonntags und der krisenhaften Grundstimmung unserer Tage her und bot dadurch eine Leitlinie für das Zuhören an, der man – zumal im atmosphärischen Rahmen des Kirchenraums mit dem zur Passionszeit verhüllten Kreuz und dem Lüdinghauser Hungertuch – sehr gut folgen konnte.
Schon die einleitende frühbarocke Psalmmotette von Andreas Hammerschmidt zeigte klar die musikalische Qualität des Ensembles unter der Leitung von Kantor Thomas Kleinhenz auf: große intonatorische Sicherheit, Reichtum an Klangfarben und dynamischer Gestaltung, klare Textdeklamation, eine Kultur des Aufeinanderhörens – kurz: Dieses Ensemble beherrscht die hohe Kunst des A-cappella-Gesangs ohne jeden Zweifel. Die nächste Station des sehr abwechslungsreichen Programms bestand dann aus gleich zwei Vertonungen des „Ave verum corpus“: Der weltberühmten, in großer Klangschönheit vorgetragenen Mozart-Fassung stand in interessantem Kontrast eine zeitgenössische Vertonung durch Philip Stopford gegenüber, die mit ihrer expressiven Vorhaltsharmonik eine mystische Stimmung erzeugte und die Chorstimmen zu perfekter Verschmelzung brachte. Vokales Hauptwerk des Abends war dann die monumentale Motette „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen“ von Johannes Brahms, die mit ihrer schmerzerfüllten Chromatik und komplexen Polyphonie immer eine schwierige Herausforderung für Chöre darstellt, an diesem Abend aber ebenso makellos sicher dargeboten wurde wie der Rest des Programms.
Nach solcher Dramatik waren die lichtvollen Doppelchöre Mendelssohns – so das berühmte „Denn Er hat seinen Engeln“, das dem ganzen Konzert das Motto gab – wahrhaft Trost aus der himmlischen Welt, wobei sich die Chorstimmen mühelos in die vom Komponisten geforderten Höhen schwangen. So bestärkt, ging es zurück in die Tiefe des Leids und der Passion: In Heinrich Kaminskis Vertonung des Psalms 130 berührte insbesondere das von Katharina Speitel mit großer Reinheit vorgetragene Sopransolo über dem Klanguntergrund des Chores – das Vertrauen des Menschen, der sich in allem Dunkel von seinem Gott gehalten weiß. Im letzten Ruf des sterbenden Christus am Kreuz („Eli, Eli, lamma sabacthani“ – „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“) scheint nun selbst dies noch in die Finsternis zu entschwinden – die eindringliche moderne Vertonung dieses biblischen Textes durch György Deák-Bárdos brachte dem Publikum dieses göttliche Drama erschütternd nahe und nötigte angesichts der schwierigen, doch souverän ausgeführten Chor-Glissandi erneut großen Respekt für die Intonationssicherheit des Ensembles ab.
Weit mehr als Intermezzi, vielmehr wesentliche Bereicherungen des musikalischen Spannungsbogens waren die drei solistischen Orgelvorträge von Thomas Kleinhenz: Pachelbels Choralpartita „Was Gott tut, das ist wohlgetan“, die mit lebhafter Agogik und perlendem Spiel den Farbenreichtum der Orgel gut zur Geltung brachte, sodann Mendelssohns gewaltige A-Dur-Sonate mit der souverän beherrschten und transparent vorgetragenen Choralfuge im Mittelteil und schließlich Bachs wunderbares Choralvorspiel „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ mit fein ausgeführter Ornamentik.
Nach so viel existentieller Tiefe brachten die letzten drei Chorstücke, nun mit Klavierbegleitung, eine durchaus wohltuende „Leichtigkeit“ zurück: Das „Ave Maria“ von Vavilow wirkte mit schwelgender Melodie fast schon kitschig-schön, während die abschließenden, rhythmisch mitreißenden Stücke von Mark Hayes den Chor noch einmal von einer ganz anderen, enthusiastisch schwungvollen Seite zeigten und das Konzert in authentischem Gospel-Feeling enden ließen. Eindrücklich vorgeführt wurde somit ein ganz breites Spektrum wundervoller geistlicher Musik – und das begeisterte Publikum dankte es dem Ensemble zu Recht mit langanhaltendem Applaus. Das Vokalensemble crescendo hat mit diesem Konzert erneut unter Beweis gestellt, dass es eine große Bereicherung für Lüdinghausens Kulturleben ist. Mit zwei Zugaben – darunter noch einmal Mendelssohns Engelschor – wurde das Publikum nach Hause entlassen.
Lüdinghausen - Gleich zweimal brachten das Vokalensemble Crescendo, der Kirchenchor St. Felizitas und der Junge Chor ihr Weihnachtskonzert zu Gehör. Dabei wurde das Publikum ein ums andere Mal zum Mitsingen eingeladen. Laut Kirchenlehre endet die Weihnachtszeit immer am ersten Sonntag nach dem Dreikönigstag, in diesem Jahr also am gestrigen Sonntag. Und diesen Schlussstrich zog Thomas Kleinhenz mit einem gleich zweimal aufgeführten Konzert in der St.-Felizitas-Kirche. „Christmas Blessing – freudenreicher Tag“ so lautete der Titel des Weihnachtskonzertes und das hatte es in sich. Unterteilt in zwei Abschnitte steigerte sich die Darbietung von Titel zu Titel. Die Heilige Nacht war dem ersten Teil vorbehalten. Das Vocalensemble Crescendo, der Junge Chor und der Kirchenchor St. Felizitas trugen abwechselnd mehr oder weniger alte Titel wie „Birthday carol“ von David Willcocks oder „Night of silence“ von Daniel Kantor vor, wunderbar akzentuiert, unterstützt durch den Kantor und Dirigenten Kleinhenz am Klavier. „Night of silence“ Einen Höhepunkt dieses ersten Teils bildete dann das Lied „Nun freut euch ihr Christen“, stimmgewaltig gemeinsam vorgetragen von allen drei Chören, dem Streichquartett, Gabriel Polarczyk an der Orgel, Sabine Kleinhenz mit ihrer Klarinette und dem gesamten Publikum. Der zweite Teil des Konzertabends konnte dies jedoch noch toppen. Was im Programmheft zunächst ein wenig verwunderte, erfuhr nach der Pause durch die Moderation von Thomas Kleinhenz seine Erklärung. Ganze elf Mal bekam das Publikum nun den Titel „Dies ist der Tag von Gott gemacht“ zu hören, allesamt zurückgreifend auf das original Lüdinghauser Weihnachtslied. Alle drei Chöre, ebenso wie das Stever-Streichquartett, bestehend aus Ute Kloyer und Heike Schollmeyer (Violine), Dorothea Lindemann ( Viola) und Birgit Lorson (Violoncello) sowie die Solisten Katharina Speitel und Susanne Bodenstedt (beide Sopran) und Christoph Richter (Bariton) brachten die unterschiedlichsten Versionen zu Gehör. Das Lüdinghauser Weihnachtslied Kleinhenz hatte so manches musikalische Schätzchen aus längst vergessenen Quellen ausgegraben, so zum Beispiel eine Version von Joseph Werner, die im Jahre 1840 zuletzt in der Pfarrei St. Zeno Hafnerbach in Niederösterreich gespielt wurde. Auch erwähnenswert: die Fassung von Georg Rupert Stichaner aus dem Jahre 1870 aus dem Stadtarchiv Aichach. Hierzu existieren nicht einmal mehr offizielle Noten. Eine wahre Schatzkiste, die Kleinhenz da aufmachte und eine einmalige Darbietung durch sämtliche Akteure. Die Freude und Leidenschaft der Sänger konkurrierten mit deren Können und es war eine wirkliche Freude, ihnen zuzuhören. Mit „Oh du fröhliche“ durften dann noch einmal alle einschließlich des Publikums ihre Stimme erheben und danach gab es für die Besucher kein Halten mehr. Mit großer Begeisterung erreichten sie noch einige Zugaben, bevor sie sich dann auf den Heimweg machten.
Lüdinghausen - Auf eine solche Idee muss man erstmal kommen: Jean Francaix hatte diesen Einfall und er setzte ihn genial um. Mit seinem Orgelspiel nahm Thomas Kleinhenz die Herausforderung an und präsentierte den zahlreich erschienenen Besuchern bei dem Konzert in der St.-Felizitas-Kirche das musikalische Porträt von sechs Ordensfrauen, bekannt unter dem Titel „Suite Carmelite“. Unglaublich, wie sich die angedachten Damen musikalisch unterschieden und unglaublich, was der Organist in seinem Spiel aus dem Instrument herausholte. Traditionelle Motetten Den weiteren Schwerpunkt des Konzertes setzten die Sängerinnen und Sänger des Vocalensembles „Crescendo“ mit ihren sehr unterschiedlichen Beiträgen, allesamt unter dem Motto des Abends „I will sing with the spirit“. Ein Titel, der auch als Lied vorkam, komponiert von John Rutter. Der Aufbau des Konzertes erwies sich als gelungen. Die zunächst einmal traditionellen Motetten, teilweise zusätzlich musikalisch ergänzt durch die Begleitung von Thomas Kleinhenz, wurden allmählich abgelöst von eingängigen, bekannten Spirituals, wie beispielsweise „Let My People Go“, und „Rejoice“, in denen dann auch die Solistinnen Katharina Speitel und Monika Kleinhenz ebenso wie die Solisten Wolfgang Sauer und Martin Alm mit ihrem Können überzeugten. Konzertreise nach England Überzeugen konnte der gesamte Chor, der präzise und konzentriert den Gästen in der Kirche ein abwechslungsreiches Programm bot. Am Schluss kam gar eine leicht übermütige Stimmung auf, bei der sich einige Besucher zum Mitklatschen hinreißen ließen. Der Applaus bestätigte es: Wieder einmal ein gelungener Abend, den „Crescendo“ unter der Leitung von Kantor Kleinhenz darbot. Im kommenden Jahr steht eine Konzertreise nach England auf dem Programm, sicherlich ein Höhepunkt in der inzwischen 25-jährigen Chorgeschichte.
Lüdinghausen - Großer Applaus belohnte am Sonntagabend in der Kirche St. Felizitas die Akteure des Konzertes von Vocalensemble "crescendo" und der Bläserformation "Cucumber Brass". Geboten wurde populäre Vokal- und Blechbläsermusik. Sichtlich erfreut hieß Pfarrer Benedikt Elshoff die beiden Ensembles "Cucumber Brass" (Blechbläser) und den Chor "Crescendo" am frühen Sonntagabend in der St.-Felizitas-Kirche willkommen. Deren Beliebtheitsgrad ist in der Region fanz offensichtlich hoch, denn die große Kirche war beim gemeinsamen Konzert mit populärer Vokal- und Blechbläsermusik nahezu bis auf den letzten Platz besetzt. "Cucumber Brass" eröffnete das Konzert mit einer Reihe kurzweiliger Blechblaskompositionen des niederländischen Zeitgenossen Jecob de Haan. Groovig, wenn auch nicht immer intonationssicher musizierten Posaunisten, Trompeter und Tubisten unter der Leitung von Jörg Krause-Zimmermann, der bisweilen auch selber zur Trompete griff. "Rejoice!" ("Jubelt!") hieß das erste, von beiden Ensembles gemeinsam interpretierte Werk des Konzertes. Zugleich war der Name des Stücks aus der Feder des US-Amerikaners Craig Courtney auch Motto des gesamten Konzertes. Trompeten jubilierten ganz im Stile barocker Vorbilder, während "Crescendo" die im Werk enthaltenen geistlichen Textstellen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper feurig besang. "Jubilate Deo universa terra" heißt László Halmos 1945 entstandene Komposition, die "Crescendo" anschließend a cappella vortrug. Die Sänger durchmaßen das teilweise in kontrapunktischer Technik komponierte Werk auch während der enthaltenen kniffligen Ritenuto-Stellen im Ganzen souverän, aber ebenfalls punktuell in exponierten Stellen nicht immer intonationssicher. Größer angelelgt war hingegen Larry Shackleys "Rejoice, the Lord ist King". Hier dirigierte Regionalkantor Thomas Kleinhenz, zugleich auch "Crescendo"-Leiter, von seinem E-Piano aus den Chor sowie einige "Cucumber-Brass"-Mitglieder. Der zweite Teil des Konzertes bestand aus Gospel- und Spiritualarrangements für Chor und/oder Bläserensembles. Unterhaltsam, wenn auch gar nicht im traditionellen Gospelstil, klang etwa Christian Sprengers Fassung des bekannten Spirituals "Comin' to carry me home". Dass dies dem Pubilikum gefiel, bewies der anschließende spontane Zwischenapplaus, bei dem schon manche Jubelstimme zu vernehmen war. Richtig (Piano-)rockig ging es im abschließenden "Rejoice!" von Jeffery L. Ames zu, das auch gut von Billy Joel hätte stammen können. Großartig!
Lüdinghausen - Ein gewaltiges Gesamtkunstwerk bot sich dem Publikum in der ausverkauften St.-Felizitaskirche am Sonntagabend. Vier musikalische Gruppen und vier Solisten hatten sich zusammengefunden, um fast zweieinhalb Stunden das Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy darzubieten. Die Gesamtleitung der über 100 Sänger und Musiker des Propsteichores Billerbeck, des Vokalensembles Crescendo, des Kirchenchores St. Felizitas und des Münsteraner Kourion-Orchesters hatte Thomas Kleinhenz inne. Vor allem im ersten Part des zweiteiligen Oratoriums demonstrierten die Sänger, dass ein gewaltiger Chor auch eine gewaltige Lautstärke erzeugen kann. Die ruhigeren Passagen hatten eher Seltenheitswert. Stattdessen wurde der Inhalt rund um die Steinigung des heiligen Stephanus, die Reise des Saulus nach Damaskus und dessen Begegnung mit dem Licht Jesu in bewegter Form ausgeschmückt. Der Text des Paulus-Oratoriums ist dabei fast ausschließlich der Bibel entnommen. Ein- wie mehrstimmige Gesänge wurden von den gut aufeinander abgestimmten Chören dargeboten, sie wechselten sich immer wieder mit den Solisten ab. Heike Hallaschka (Sopran), Monika Kleinhenz (Alt), Götz Phillip Körner (Tenor) und Maximilian Kramer (Bass) brachten alle eigene Farbtöne in das Gesamtwerk ein. Hallaschka präsentierte sich etwa erstaunlich stimmgewaltig, Kramer ging ganz in seiner Wutrede des Saulus unter dem Motto „Vertilge sie, Herr Zebaoth“ auf. Hervorzuheben ist hier die sorgfältige Orchesterbegleitung der Arien. Der zweite Teil, der Paulus und Barnabas Missionstätigkeit bei Juden und Heiden beinhaltet, enthält auch einige nachdenklichere Stücke und endet zunächst mit Paulus Märtyrertod. Schließlich lobt der Chor jedoch in einem großen Abschlussgesang den Herrn. Der bekannte Satz „Mache dich auf, werde licht“ aus dem 15. Gesang nach Paulus einschneidendem Erlebnis ruft die Zuhörer dazu auf, selbst Boten der Gottesbotschaft zu werden. Die Botschaft der musikalischen Protagonisten schien jedenfalls angekommen zu sein, sodass die begeisterten Zuschauer langanhaltenden Applaus spendeten.
Paulus-Geschichte gesanglich erzählt - Oratorium im Dom (Westfälische Nachrichten, Elvira Meisel-Kemper, 02. Januar 2018)
Billerbeck - 800 Besucher füllten den Ludgerusdom in Billerbeck am Abend vor Silvester bis zum letzten Platz aus, um der Aufführung des Paulus-Oratoriums von Felix Mendelssohn-Bartholdy beizuwohnen. Die gewaltige, stufenförmige TRibüne im Chorraum nahm rund 150 Sänger der Chöre des Propsteichores Billerbeck, des Vokalensembles Crescendo und des Kirchenchores St. Felizitas Lüdinghausen auf. Zusammen mit 60 Musikern des Kourion-Orchesters Münster sangen und spielten sie unter der Leitung des Billerbecker Kantors Lukas Maschke das zweiteilige Oratorium, das in 160 Minuten die Geschichte des Paulus mit den Worten der Bibel erzählte. Propst Hans-Bernd Serries freute sich nicht nur über das vollbesetzte Gotteshaus, sondern auch über das Thema dieses Konzerts: "809 verstarb an diesem Ort der erste Bischof von Münster, der Heilige Ludgerus. Das Bistum Münster erhielt durch ihn das Patronat dieses Heiligen in Deutschland. Daher ist es schön, heute Abend an diesem Ort das Paulus-Oratorium zu hören." Stimmungsvoll interpretierte das Orchester die Ouvertüre, während der erste Choral mit den ausgeprägten Stimmen der vereinten Chöre und der instrumentalen Begleitung des Orchesters und der ORgel durch den Kantor Thomas Kleinhenz aus Lüdinghausen zur besungenen Paulus-Geschichte überleitete. Berührend führten Heike Hallaschka (Sopran), Götz Phillip Körner (Tenor) und Monika Kleinhenz (Alt) mit Rezitativen Arien durch die Geschichte des Apostels Paulus, der als glühender Verfolger der Christen im ersten Teil des Oratoriums als Saulus von Tarsus der Steinigung des Heiligen Stephanus zusah. Maximilian Kramer (Bass) füllte mit seiner Stimme die Rolle des Paulus dramatisch aus, während Körner mit seinem vibrierenden Tenor die Todesangst des Stephanus hervorhob. "Wachet auf, ruft uns die Stimme", war einer der Choräle, die der Komponist aus dem Werk von Johann Sebastian Bach in das Oratoriums integrierte. Die Fanfaren der Hörner, durchbrochen von den Posaunen und untermalt von den Streichern ballten sich mit den Stimmen der Chöre zu einem der Höhepunkte des Konzerts. "Das war bombastisch", lobte der Billerbecker Heinrich Ahlers in den tosenden Schlussapplaus hinein. "Das war wunderbar. Die Dramatik wurde sehr schön betont", staunte Ingrid Kühle, die aus Warstein angereist war. Auch der Coesfelder Edgar Tumbusch gehörte zu den begeisterten Besuchern: "Ich bin gerührt und überwältigt."
Lüdinghausen - Nach Frankreich ging es für die Mitglieder des Chores „crescendo“, die in Paris eine Überraschung erlebten. Unverhofft durften sie in der weltberühmten Kathedrale Notre Dame ein 30-minütiges Konzert geben.
Unverhofft kommt oft - das können nun auch die Mitglieder des Vokalensembles crescendo bestätigen. Einen ganz besonderen Moment und zugleich den Höhepunkt ihrer Frankreichfahrt erlebten jetzt sie in der weltberühmten Kathedrale Notre Dame, wo sie - nicht geplant - die Möglichkeit für ein Konzert bekamen. 30 Minuten sang das Vokalensemble dann in einem der größten Pariser Wahrzeichen. "Diese besondere Ehre wird nur ganz wenigen Chören zuteil und wird für alle Chorsänger unvergesslich bleiben", wird Chorleiter Thomas Kleinhenz in einem Pressetext zitiert. Vorrangiges Ziel der Konzertreise war Taverny, Lüdinghausens französische Partnerstadt. Mit im Koffer hatten die Sänger ihr Programm „sing & swing“, das das Vokalensemble crescendo bereits in einem Konzert in der Kirche St. Felizitas präsentierte (die WN berichteten). Die gute Zusammenarbeit der deutsch-französischen Gesellschaft unter der Leitung von Maria Edelbusch (Lüdinghausen) und Jean-François Martini (Taverny) hätte es ermöglicht, dass der Chor im Rahmen der bedeutenden Konzertreihe „Automne Musical de Taverny“ in der dortigen Kirche Notre Dame de Taverny das Konzert mit großem Erfolg wiederholen konnte, so das Vokalensemble. Auch die Heilige Messe am Morgen danach begleitete es musikalisch. Neben den Konzerten standen noch touristische Ausflüge auf dem Programm. Zwei Tage lang besichtigten die Chormitglieder Paris und seine Sehenswürdigkeiten, sie erkundeten das weitläufige Gelände von Schloss Versailles und begaben sich in Auvers-sur-Oise auf die Spuren des impressionistischen Malers Vincent van Gogh. Auf der Rückfahrt machte der Chor noch einen Zwischenstopp in Antwerpen. "Dass nach einem spontanen Singen in der Kirche von Auvers-sur-Oise und einem Flashmob im Schloss von Auvers gleich eine weitere Anfrage für einen Konzert-Auftritt kam, lässt den Chor auf eine Wiederholung der Frankreich-Fahrt zu einem späteren Zeitpunkt hoffen und rundete die gelungene Konzertreise ab", lautet das positive Fazit des Vokalensembles crescendo zur Frankreichfahrt.Lüdinghausen - Mit begeistertem Applaus belohnte das Publikum den Auftritt des Vokalensembles „Crescendo“ unter der Leitung von Thomas Kleinhenz bei seinem Auftritt in der Kirche St. Felizitas. Thomas Kleinhenz leitet nunmehr seit zehn Jahren die Chorgemeinschaft „Crescendo“, die zur Zeit aus 22 Sängerinnen und Sängern besteht. Ihre herausragende Qualität bezieht sie aus ihrem stimmlichen und engagierten musikantischen Reservoir, nicht zuletzt aber aus der Qualität seines fachkundigen und profilierten Chorleiters. Seit Jahren zeigt er durch die Wahl und die Umsetzung historisch vielfältiger und vielschichtiger anspruchsvoller Kammermusik bei den jährlichen Konzerten in St. Felizitas sein eigenes und das besondere Profil seines vokalen Kammerensembles. Das Konzert am Sonntagabend in St. Felizitas mit dem Titel „sing & swing“ war also ein Jubiläumskonzert. Es begann mit einem kraftvollen „Laudate Dominum“ des Norwegers Knut Nystedt, während der Chor sich durch beide Seitenschiffe effektvoll nach vorn bewegte. Benedikt Elshoff begrüßte als Pfarrer und seit kurzem als Chormitglied eine große das Mittelschiff füllende Zuhörerschaft, indem er mit einer knappen Ausdeutung des Verses „the people keep a-comin‘ and the train done gone“ aus dem Weihnachtssong des Amerikaners Craig Courtney „Mary had a baby“ den Hinweis verband, dass mit diesem Konzert der „Zug der Gnade“ auch das Konzert und die Zuhörerschaft beschenke. Zwei Psalmvertonungen von Andreas Hammerschmidt (1610-1675) und Felix M. Bartholdy (1809-1847) waren der Einstieg in die offizielle Programmfolge. Thomas Kleinhenz an der Orgel unterbrach das vokale Programm mit einem Präludium und einer Fuge des Schülers und späteren engen Mitarbeiters von Johann Sebastian Bach Johann Ludwig Krebs, ein Werk mit einer kunstvollen und kompakten Innenarchitektur, das einen guten Organisten verlangt. Der Rückgriff in die fernere Musikgeschichte endete mit Anton Bruckners berühmtem „Ave Maria“. So sehr diese kleine Huldigung an die Gottesmutter auch von jedem Kirchenchor irgendwann einmal gesungen worden ist, weil diese Musik in ihrem weiblichen und männlichen Kontrast überirdisch schön ist, um so ausdrücklicher muss betont werden, dass der Chor „Crescendo“ dieses kleine Stück Musik in einer derartig ergreifenden Weise aufblühen ließ, wie man es selten hört. Was nun folgte, waren ausschließlich Kompositionen des 20. Jahrhunderts, die sich allesamt im traditionell tonalen Rahmen bewegten. Darunter ein Franz Biebl (1906-2001) mit einem „Angelus“, einer höchst subtilen Mischung aus Gregorianik, einem Soloterzett und Chor wie eine Antiphon, jenem „Lobgesang“ des Norwegers Nystedt vom Einzug als Wiederholung, ein braves französisch-deutsches „Vater unser“ des berühmten französischen Orgelkomponisten Maurice Duruflé und der 269. Psalm des Wieners Peter Planyavsky, dem langjähriger Kirchenmusiker am Stephansdom mit einem witzigen und spritzigen Ostinato als sich ständig wiederholende Begleitfigur. Thomas Kleinhenz leitete den zweiten Konzertteil mit englischen Orgelbearbeitungen bekannter Spirituals ein. Warum bezeichnet man diese Bearbeitungen über bekannte Spiritualthemen im Programmheft als Arrangements? Die Orgelbearbeitungen wie auch die folgenden Chorbearbeitungen waren ausnahmslos eigenständige Kompositionen, angeregt durch das thematische Material der Spirituals. Genau das machte auch ihren ungewöhnlichen Reiz aus. Der Chor zeigte sich in bester Laune und machte deutlich wie hoch qualifiziert er die harmonisch wie rhythmisch raffinierte Struktur der verschiedenen britischen Kompositionen bewältigte. Es war ein mitreißender Ohrenschmaus. Seinen krönenden emphatischen Abschluss mit einem grandiosen Finale erfuhr das Konzert, als Thomas Kleinhenz das Podium verließ und sich begleitend an das Keyboard setzte. Der Altarraum mutierte durch sich bewegende und klatschende Choristen bei einem sich steigernden Medley verschiedener Spirituals zu einem lebendigen Abbild schwarzer amerikanischer Gottesdienste. Ein stehender donnernder Applaus war die sich entladende Begeisterung eines Publikums, das bislang wie bei einem Gottesdienst still gelauscht hatte.
Lüdinghausen - „Wir feiern bis morgen noch Weihnachten“, mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Benedikt Elshoff am Samstagabend die Besucher in der voll besetzten St.-Felizitas-Kirche. Das Vokalensemble crescendo, der Kirchenchor St. Felizitas und der Junge Chor St. Felizitas hatten eingeladen zum „In dulci jubilo“- Konzert zur Weihnachtszeit im Januar. „Die meisten vergessen nach Silvester und kurz vor Karneval oft, dass die Weihnachtszeit offiziell noch nicht zu Ende ist. Daran wollten wir erinnern und mit unserem Konzert für die dazu passende Atmosphäre sorgen“, begründet Organisator und Kantor Thomas Kleinhenz die Terminlegung, die bei den Konzertbesuchern gut ankam. „Ich finde das so eigentlich entspannter, in der Weihnachtszeit hat man ja ohnehin schon sehr viele Termine“, meinte Zuhörer Gerd Gebbe und ergänzte: „Es war sehr schön – vor allem die Stücke, in denen alle Chöre gemeinsam gesungen haben. Da kam auch bei mir wieder ein wenig Weihnachtsstimmung auf.“ Englische Songs wie „Go tell it on the mountains“, deutsche Weihnachtsklassiker wie „Stille Nacht, heilige Nacht“, Soloauftritte etwa von Klarinette oder Orgel sowie „Zu Betlehem geboren“ und „Oh du fröhliche“, zwei Lieder, bei denen auch die Zuhörer mitsingen konnten, bildeten das vielfältige Programm. Dabei war von besinnlichen ruhigen Melodien bis zu stimmungsvollen Gesängen für jeden Geschmack etwas dabei. „Wir haben uns bemüht, eine sehr abwechslungsreiche Mischung mit sowohl traditionellen als auch neueren Liedern, vorgetragen in verschiedenen Variationen, zu bieten“, sagte Kleinhenz. Stehend applaudierende Zuhörer am Ende des zweistündigen Konzerts bestätigten, dass dies gelungen war. Nach dem kostenfreien Konzert sammelten sie sich noch um die Spendendose für die Kirchenmusik in St. Felizitas. Für die drei Chöre waren die Konzerte am Samstag und Sonntagabend der Abschluss einer dreimonatigen intensiven Übungs- und Planphase – das feierliche Ende einer stressigen Zeit, in einer vollen Kirche mit viel Gesang – fast ein wenig wie Weihnachten.
Buldern - Die Geschichte der Menschheit ist eine Aneinanderreihung von Leid, Hass, Tod und (Religions-)Kriegen. Dieses Fazit müsste man ziehen, wer das Programmbeiheft und die Titelseite mit einem Bild des im Bombenhagel 1945 zerstörten Dresden zum Chorkonzert des Kammerchores „crescendo“ aus Lüdinghausen anschaut. Was kann Musik, was können Komponisten dieser bitteren Situation entgegenhalten? Die erfreulich hohe Anzahl der Besucher des Konzertes am Samstagabend in der St.-Pankratius-Kirche hat sich bewusst diesem Spagat zwischen Kunst und der erdrückenden Realität gestellt. Unter der Leitung von Bezirkskantor Thomas Kleinhenz überzeugte der 22-köpfige Chor über die ganze Bandbreite des äußerst anspruchsvollen wie geschickt zusammengestellten a-cappella-Programms, bei dem die Bitte um Frieden das zentrale Anliegen war. Die Auseinandersetzung und Kommentierung der politischen Ereignisse beginnt im Jahre 1648 mit dem Ende des für Europa verheerenden 30-jährigen Krieges. Andreas Hammerschmidt und Heinrich Schütz, Komponisten dieser frühbarocken Periode, sorgen mit ihrer kontapunktischen Motettenkunst für ein kunstvolles Stimmengeflecht, das das Ensemble in diesen fünf- bis sechsstimmigen Vertonungen klar, strukturiert und vor allem rhythmisch exakt entfaltet. In einen romantischen Wohlklang hüllte der Kammerchor bei den drei Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy („Verleih uns Frieden“, „Richte mich, Gott“, „Denn er hat seinen Engeln“) die Zuhörer. Voluminös und warm breiteten sich die Psalmvertonungen in der tragenden Akustik des Kirchenraums aus. Romantik das bedeutet Gefühl und Leidenschaft. Diese Attribute zeigte der Chor vor allem in der dynamischen Gestaltung der langen Melodiebögen und schwelgerischen Harmonien. Der 130. Psalm („Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir“) von Heinrich Kaminsky aus dem Jahre 1912 ist ein dreiteiliger Hilferuf kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges. Spätromantisch mit anspruchsvoller Stimmführung führte Thomas Kleinhenz sein ausgewogenes Ensemble durch die Höhen und Tiefen dieses Werkes als kompositorische Brücke zu Moderne. „Wie liegt die Stadt so wüst“ des Kreuzkantors Rudolf Mauersberger war Hauptwerk und emotionaler Höhepunkt. Unter dem Eindruck der radikalen Zerstörung der Stadt Dresden an Karfreitag 1945 schuf Mauersberger ein anklagendes, innerlich zerrissenes Chorwerk, das sich auf die Frage, ja sogar auf ein Wort reduzieren lässt: Warum? Ergänzt durch eine Diaprojektion, die das ganze Ausmaß der Zerstörung nur erahnen ließ, durch begleitende herausfordernde Texte wurde der Zuhörer in diesen Sog aus einer Mischung aus Text, Bild und Klang hineingezogen. Als, teilweise etwas patriotische, klanglich ruhige Reaktion auf den Terrorakt auf die Twin Towers in New York 2011 wurden zwei amerikanische Komponisten aufgeführt: „Grant us peace“ – Schenke uns Frieden von G. Wilcken und S.M. Hoffman. Sein ganzes virtuoses Können zeigte an der Heintz-Orgel Dr. Hans-Peter Siedhoff. Ausgewählt wurden drei Kompositionen von Mendelssohn, Peeters und Hakim, die die Orgel in allen Facetten durch eine adäquate Registerauswahl erklingen ließ. Sie schrie, klagte an, war innerlich und heiter. Große spieltechnische Schwierigkeiten wurden wie selbstverständlich gemeistert. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, ja, Komponisten können mit ihrer Musik einen wesentlichen Beitrag zum Frieden schaffen, indem sie mahnen und erinnern, denn das Erinnern ist ein entscheidendes menschliches Denken, das hilft, aus Fehlern zu lernen. „Crescendo“: Der Name des Kammerchores bedeutet „wachsen, steigern“ (der musikalischen Lautstärke). An diesem Abend ist der Chor eindrucksvoll über sich hinausgewachsen.
Lüdinghausen - Ein besonderes Konzert zu Ehren der Gottesmutter Maria bot das Vokalensemble „crescendo“ aus der Steverstadt am Muttertags-Wochenende in der gut besuchten Pfarrkirche St. Felizitas, und das gleich zwei Mal: Freitag- und Sonntagabend. Auf dem Programm stand als Hauptattraktion das „Magnificat“ für Chor, Solosopran und Orchester des englischen Komponisten John Rutter (*1945) unter der Leitung von Bezirkskantor Thomas Kleinhenz, dem wieder einmal eine überzeugende Leistung bei Programmauswahl und Leitung gelungen ist. 24 Chormitglieder, das herausragende „Kourion-Orchester“ aus Münster und die bemerkenswerte Sopranistin Kerstin Heesche-Wagner ernteten zusammen mit Thomas Kleinhenz zu Recht so viel – nicht enden wollenden – Beifall, dass eine Zugabe fällig war. Der Bezirkskantor hat sich nicht nur beliebte Werke und Komponisten für den Konzertabend ausgesucht (Biebl, Mozart, Britten, Fauré und – vor allem – John Rutter), er hat auch mit dem Kourion-Orchester für einen opulenten instrumentalen Background gesorgt, der in Verbindung mit dem gemischten Chor eine überragende Klangfülle und -vielfalt ermöglichte. Einschmeichelnd und wunderschön anzuhören, war zu Beginn das „Ave Maria“ von Franz Biebl (1906-2001), der sich hauptsächlich mit der A-cappella-Chormusik beschäftigte. „Ave Maria“ (1964) ist sein bekanntestes Werk – sogar in den USA ist es beliebt. Es folgte eine weit gespannte Melodie von klassischer Schönheit: „Laudate Dominum“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Fast unverändert wird sie drei Mal vorgetragen: zuerst vom Orchester, dann vom Solo-Sopran und letztendlich noch einmal vom Chor, der vom dahinfließenden Gesang der Solistin ergriffen, in den Lobpreis Gottes einstimmt und Gottes Treue und Erbarmen überschwänglich preist. Benjamin Britten (1913-1976) schrieb sein A-cappella-Stück „A Hymn to the Virgin” bereits im Alter von 17 Jahren. Britten vertonte den Text der Hymne, eine Lobpreisung Marias, als Antifon für zwei Chöre – was „crescendo“ meisterlich darbrachte. Nur zwei Jahre älter war Gabriel Fauré (1845–1924), als er das „Cantique de Jean Racine“ für Chor und Orchester komponierte. Der gemischte Chor „lieferte“ vierstimmig auch hier, zusammen mit dem „Kourion-Orchester“, hervorragende Qualität – ein Hörgenuss. Nach einer kurzen Pause kam der abschließende Höhepunkt des Abends: Das Werk „Magnificat“ wurde 1990 in der „Carnegie Hall“ in New York unter der Leitung des Komponisten John Rutter persönlich uraufgeführt. Es ist eine beeindruckende und in der Tat durchweg neuartige Interpretation des Lobgesangs der Gottesmutter, wobei das Werk in musikalischer Hinsicht außergewöhnlich abwechslungsreich ist. Thematisch finden sich dort Elemente vom gregorianischen Choral über die Fuge, Tanz bis zum Musical. Das Magnificat ist eine Lobpreisung Gottes, wobei Rutters Vertonung vom ersten Takt an wahrhaftig jubilierend „daherkommt“ und Künstler mitsamt Publikum von der Musik mitgerissen werden. Diesen sieben Sätzen konnte sich niemand entziehen! Am Ende gab es Begeisterungsstürme sowie stehende Ovationen plus – natürlich – eine Zugabe. Für Chorleiter Thomas Kleinhenz und die meisterliche Sopranistin Kerstin Heesche-Wagner waren neben dem Applaus auch Blumensträuße die Anerkennung für eine große Leistung.
In Psalmen gegossene Loblieder
(Westfälische Nachrichten, Werner Storksberger, 25. September 2012)
Lüdinghausen - „Lobet den Herren“ – dieses Motto zog sich durch das Konzert, das das Vokalensemble „Crescendo“ am Sonntagabend in der Pfarrkirche St. Felizitas gab. Der Chor unter der Leitung von Bezirkskantor Thomas Kleinhenz begeisterte die zahlreichen Zuhörer, die zwei Zugaben verlangten. „Lobet den Herren“ – dieses Motto zog sich durch das Konzert, das das Vokalensemble „Crescendo“ am Sonntagabend in der Pfarrkirche St. Felizitas gab. Das Motto zog sich nicht nur durch die verschiedenen Stücke, sondern auch durch die Jahrhunderte. Der Chor unter der Leitung von Bezirkskantor Thomas Kleinhenz hatte ein Programm zusammengestellt, das sich ebenfalls durch die Jahrhunderte entwickelte. Es vereinte die Klassiker der Vertonung der Jubelpsalmen mit Werken zeitgenössischer Komponisten. Entsprechend groß war die musikalische Bandbreite, die das Publikum in der gut gefüllten Pfarrkirche zu schätzen wusste. Ohne zwei Zugaben durften die ambitionierten Sängerinnen und Sänger das Podium nicht verlassen. Wie die Begriffe „Jubeln“ und „Singen“ in den unterschiedlichen Epochen verstanden wurden, machten zunächst einmal die „Altmeister“-Werke von Orlando di Lasso und Hans Leo Hassler deutlich. Vierstimmig intonierte der Chor die alttestamentarischen Psalmen. Johann Pachelbel wurden gleich zwei Werke gewidmet. Während der Chor einen achtstimmigen Psalm sang, demonstrierte anschließend Thomas Kleinhenz die vielen Variationen, zu „Was Gott tut, das ist wohlgetan“. Mit dem zweiten Stück, der Sonate f-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy demonstrierte Organist Kleinhenz die ganze Bandbreite der Orgelmusik. Die Freunde dieses Genres kamen beim lebhaften Finale voll auf ihre Kosten – manche sahen schon die Orgelpfeifen glühen. Ein Kontrapunkt zu den klassischen Chorgesängen präsentierte der Chor insbesondere mit den zeitgenössischen Werken von László Halmos oder Peter Planyavsky. Ungezwungen, beschwingt, fast schon fröhlich wirkten diese Psalmen. Die Freude an der „munteren“ Chormusik war dem Ensemble anzumerken. Das Publikum dankte es ihm. |
Lüdinghausen - „Wunderbar“ - das war der Kommentar vom Publikum beim Konzert zur ausklingenden Weihnachtszeit in der St.-Felizitas-Kirche am vergangenen Sonntagabend. Unter der Leitung von Kantor Thomas Kleinhenz hatten das Vokalensemble „Crescendo“, der Kirchenchor St. Felizitas und der Jugendchor St. Felizitas ein gemeinsames Konzert mit dem Titel „Freut euch ihr Christen“ gestaltet, das zu einem vollen Erfolg wurde. „Eine so volle Kirche hatte ich noch nie“, freute sich auch Pastor Benedikt Elshoff angesichts der vielen Besucher, die zum Teil sogar im Kirchenschiff stehen mussten. Zusammen hatten die Chöre ein weihnachtliches Programm quer durch die Jahrhunderte hindurch einstudiert. Durch die unterschiedlichen Besetzungen und Stilrichtungen der Chöre gelang ein abwechslungsreicher kurzweiliger Abend, der eine sehr lebendige hoffnungsfrohe Atmosphäre erzeugte. Begleitet durch das Streichquartett mit Jasmin Voerste, Christina Kreutz, Nicolai Pastoors und Hannah Hoffmann entstand ein prächtiger Klang der vier- bis teilweise achtstimmig intonierten Stücke. Mit einem eindringlichen solistischen Auftritt überzeugte vor allem Monika Kleinhenz vom Vokalensemble „Crescendo“. Traditionelle Stücke lösten moderne englisch- und deutschsprachige Interpretationen von klassischen Weihnachtsliedern wie „Ehre sei Gott in der Höhe“ ab. Klarer reiner Gesang und kraftvolle Stimmen ließen gefühlvoll ehrfürchtige Stimmung aufkommen, die die Zuhörer zum Schluss gleich zwei Mal mit Standing Ovations belohnten. Nach einem Jahr an Vorbereitungszeit für das Konzert, bei dem zum ersten Mal die drei Chöre gemeinsam auftraten, war dies eine verdiente Belohnung für die Sänger und Sängerinnen.
Lüdinghausen - Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist eine neue Weihnachts-CD im Dialog-Verlag in Münster erschienen, an deren Gestaltung das Vokalensemble crescendo unter der Leitung von Bezirkskantor Thomas Kleinhenz maßgeblich mitgewirkt hat. Den Solistenpart übernahm Propst Johannes Mecking, der vor einigen Jahren als Kaplan in der St.-Felizitas-Gemeinde tätig war, heißt es in einer Pressemitteilung. Begleitet wurde das Vokalensemble crescendo von dem Streichquartett „Quatuor Noel“ aus Münster. Die Aufnahmen zur CD fanden bereits im Sommer diesen Jahres in der St.-Felizitas-Kirche statt. Mit der neuen Weihnachts-CD erscheint die zweite CD aus der Trilogie „Von der Menschwerdung Christi“ (nach einer Advents-CD im Jahr 2010). Die Reihe ist geprägt von dem Anliegen, eine fest umrissene Zeit im Kirchenjahr musikalisch und textlich auszuleuchten. Festlich leuchtende, teilweise auch dramatische Chormotetten, unter anderem von Felix Mendelssohn Bartholdy, Albert Becker und Carl Thiel gehören genauso dazu wie traditionell fest verwurzelte Weihnachtslieder. Selbstverständlich gehört zum Heiligen Abend auch das Weihnachts-Evangelium nach Lukas - hier in einer auskomponierten Fassung für Sologesang und Chor. Weitere gesprochene Lesungstexte aus der Bibel (Sprecher: Markus Nolte) sowie gregorianische Choräle (Gregorianik-Schola Heilig Kreuz, Leitung: Jutta Bitsch) sind den folgenden festtäglichen Zeitabschnitten „Am Morgen“, „Am Tag“ und „Heilige Familie“ zugeordnet, heißt es abschließend. Die CD ist erhältlich im Pfarrbüro St. Felizitas, bei Kantor Thomas Kleinhenz sowie im Dialog-Verlag Münster. Weitere Informationen und Hörproben finden sich auf der Homepage des Chores unter www.vokalensemble-crescendo.de.
Xanten - Als die Jünger fragten: “Herr, wie sollen wir beten?” schenkte er ihnen das “Vater unser”. Mit dieser Erinnerung begrüßte Wolfgang Schwering am Samstagabend die Besucher einer Abendmusik mit dem Vokalensemble “crescendo”. Der aus 20 Mitgliedern bestehende Gast aus dem südlichen Münsterland wurde 1995 gegründet. Seit 2006 ist Bezirkskantor Thomas Kleinhenz der musikalische Leiter. Voraussetzung zur Mitgliedschaft im Chor ist eine vokale oder instrumentale Vorbildung der Sängerinnen und Sänger. Auf Kammerchor-Ebene Das Programm mit fast ausschließlich Pater-noster-Vertonungen stand entsprechend auf Kammerchor-Ebene. Die Zuhörer erlebten Perlen der Tonkunst mit vier- bis achtstimmigen Gesängen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, geschrieben von Komponisten aus Deutschland, England, Italien, Frankreich und Russland. Durch diese Mischung kam man in den Genuss der Verschiedenartigkeit des Musikreichtums der jeweiligen Länder. Das gut einstündige Programm begann mit dem chorisch dichten Doppelchor-Satz “Herr, wenn ich nur dich habe” aus den “Musikalischen Exequien” von Heinrich Schütz. Dem gregorianischen “Pater noster” folgten “The Lord’s Prayer” von John Sheppard und die “Vater unser im Himmelreich”-Choralvertonung von Johann Eccard. Das Programm wurde weitergeführt mit Sätzen von Gottfried August Homilius und Christian Heinrich Rinck. Einer der Höhepunkte war die Hymne aus Opus 107 von Joseph Gabriel Rheinberger, der der besonders anrührende Teil des Konzertes zuerst mit “Pater noster” von Lorenzo Perosi und dann dem groß angelelgten “O Padre nostro” von Guiseppe Verdi folgte. Erinnerungen an dessen berühmte “sacre pezzi” wurden wach. Französischer Stil sprach aus Maurice Duruflè’s “Notre Pèré” und russische Klangpracht brachte “Otche Nash” von Nikolay Nikolayevich Kedrov, zuerst in originaler und dann in deutscher Sprache vorgetragen. Mit Vertonungen aus der Feder von lebenden Komponisten beendete “crescendo” das Konzert, darunter das von der Orgel begleitete “Dein Reich komme” vom Essener Heino Schubert. Dank für den langen Applaus Wolfgang Schwering brachte zwischen den Chorvorträgen die Seifert-Orgel zum Klingen. Er spielte die “Fantasie in d” von William Byrd, dann die 6. Sonate Opus 65,6 mit dem populären Finalsatz von Felix Mendelssohn-Bartholdy und das Adagio aus der “Modale Suite”, Opus 43, von Flor Peeters. Das Vokalensemble bedankte sich für den langen Applaus in der Zugabe mit einem weiteren Kleinod hoher Gesangskultur: “God be in my head” von John Rutter.
Unser Vater im Himmel (Westfälische Nachrichten, Klaus Cossag, 22. September 2010)
Lüdinghausen - „Pater noster - unser Vater im Himmel“, so lautete das Thema des Chor- und Orgelkonzertes des Vokalensembles „Crescendo“, am vergangenen Sonntag (19. September). Den angemessenen Rahmen bildete die Kirche St. Felizitas. „Es ist ein Kernstück des christlichen Gebetsschatzes. Die Melodien dieses Gebetes sollen den Glauben zum Klingen bringen“, so die einleitenden Worte von Pfarrer Reinhard Kleinewiese. Mit unterschiedlichen Vertonungen widmete sich der Chor unter Leitung von Bezirkskantor Thomas Kleinhenz sowie Bezirkskantorin Jutta Bitsch an der Orgel dem „Vater unser“, dem wohl bekanntesten Gebet der Christenheit. Gregorianische Klänge eröffneten das Konzert. Das abwechslungsreiche Programm entführte die Zuhörer in verschiedene Jahrhunderte. Es erklangen Werke aus dem frühen Barockzeitalter, über die Klassik und Romantik bis hin zur modernen Musik. Stücke aus unterschiedlichen Regionen mit ihren eigenen Sprachen waren vertreten: In lateinischer, englischer, französischer, italienischer und deutscher Sprache sowie im sogenannten Kirchenslawisch der slawischen Orthodoxen Kirche erklangen Versionen des allen gemeinsamen „Vater Unsers“. Die Zusammenstellung spiegelte die Vielfalt der Interpretationen dieses Gebets gelungen wider. Unter den Höhepunkten des A-capella-Gesangs waren unter anderem das stimmgewaltig interpretierte „Unser Vater in dem Himmel“ von Gottfried August Homilius sowie Stücke von Giuseppe Verdi und Maurice Duruflé. Mit gefühlvollen Klängen erfüllte Bezirkskantorin Jutta Bitsch den Kirchenraum. An der Orgel spielte sie Werke von Johann Sebastian Bach sowie das „Le Père“ von Jean Langlais aus „Trois méditations sur la Sainte Trinité“. Dabei erfüllten die sanften, leisen Töne die Kirche nicht weniger als die imposant kraftvollen Klänge. Für den Schluss hatten die Künstler sich einen besonderen Höhepunkt aufgehoben: Das würdige Finale bildete das Stück „Dein Reich komme“ von Heino Schubert, das in harmonischem Zusammenspiel von Chor und Orgel erklang. Das begeisterte Publikum bedachte die Künstler mit tosendem Applaus und konnte sich über zwei Zugaben freuen.
Lüdinghausen - Die Besucher in der gut gefüllten Pfarrkirche St. Felizitas warteten am Sonntagabend gespannt auf das adventliche Chorkonzert des weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebten Vokalensembles „crescendo“. Unter der Leitung des Bezirkskantors Thomas Kleinhenz sollten Werke von berühmten (Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Pachelbel, Benjamin Britten) und weniger bekannten Komponisten zu Gehör gebracht werden: Motetten und Chorwerke aus verschiedenen Jahrhunderten, dazwischen zwei reine Orgelwerke. Zur Überraschung der Zuhörer stellte sich der Chor zu Beginn an beiden Seiten der Sitzreihen zweigeteilt auf, um so Johann Pachelbels „Tröste uns, Gott“ (Psalm 85, 5-10) werkgetreu vorzutragen: für zwei vierstimmige Chöre. Erst danach folgte die übliche Aufstellung im Halbkreis: Männer hinten, Frauen nach vorne. Im Mittelpunkt des Konzertprogramms standen Vertonungen der „O-Antiphonen“, die in den letzten sieben Tagen vor dem Heiligen Abend zum Magnificat in der Vesper des Stundengebetes und als Ruf nach Jesus vor dem Evangelium der Heiligen Messe gesungen werden. Sie beginnen jeweils mit einer dem Alten Testament entnommenen bildhaften Anrede des erwarteten Messias und münden in dem Ruf „Veni!“ (Komm). So beginnen diese Antiphonen mit der Anrufung „O“, daher der Name. Dem hochkarätigen Chor gelang es mit kristallklaren Stimmen, immer „im Griff“ von Kantor Kleinhenz, ohne jeden Patzer die Sehnsucht nach dem Erlöser ergreifend zum Ausdruck bringen. Selbst das vierstimmige Stück „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, das noch nicht lange zum Repertoire gehört, wie Kleinhenz erläuterte, sowie Otmar Faulstichs „Kündet es den Verzagten“ (Kleinhenz: „Kein Stück für einen Jedermann-Chor“) meisterte das Vokalensemble in selten gehörter technischer Präzision, wobei die herrliche Akustik in dem Gotteshaus seine Wirkung nicht verfehlte. Bei zwei Stücken (Krebs und Funke) hatte der Chor Pause, denn da bewies Thomas Kleinhenz seine herausragenden Fähigkeiten auf der Führer-Orgel von St. Felizitas, wo er bei Funkes fünf Versetten im wahrsten Sinne alle Register zog, und so der Orgel selten gehörte Tonsequenzen entlockte - einfach grandios! Der Chor „crescendo“ feiert 2010 sein 15-jähriges Jubiläum. Gegründet in Selm von Klaus Scheidweiler, wurde 2006 die Leitung des Chores von Thomas Kleinhenz übernommen. Alle 22 Mitglieder besitzen eine vokale oder ins¬trumentale Vorbildung und stammen aus dem Münsterland. Ziel war und ist die Erarbeitung und Umsetzung geistlicher aber auch weltlicher Chorliteratur der verschiedenster Stilepochen der A-cappella-Literatur bis hin zu Stücken der Beatles. Der Chor wirkte bisher in zahlreichen Gottesdiensten mit und gestaltete sogar Konzerte im Hohen Dom zu Aachen mit: „Passionsmusik aus fünf Jahrhunderten“. Konzertreisen führten „crescendo“ nach Sardinien, England und Budapest. Ein adventliches Konzert mit nachdenklichen und heiteren Stationen ging nach 80 Minuten und vom Applaus „erzwungenen“ Zugaben zu Ende - ein musikalisches Crescendo, das nach Wiederholung geradezu ruft.
Lüdinghausen - „Die geistliche Musik intensiviert das Gebet. Sie interpretiert das Verhältnis zu Gott neu und spiegelt es auf eine andere Ebene. Wir wünschen Ihnen, dass Sie die Worte und Zwischentöne erkennen und fühlen und vielleicht sogar einen neuen Weg zu Gott durch das musikalische Gebet finden“, begrüßte das Vokalensemble „crescendo“ die zahlreich erschienenen Zuhörerschaft anlässlich ihres Konzertes am vergangenen Sonntag in der St.-Felizitas-Kirche. Thomas Kleinhenz an der Orgel bildete mit dem Concerto F-Dur von Johann Gottfried Walther einen kraftvollen Auftakt zu dem geistlichen Chor- und Orgelkonzert unter seiner Leitung. Das Publikum kam in den Genuss seines Spiels, das spielerisch sanfte Umschwünge zwischen Allegro und Adagio schuf und eine behutsame, ruhige Kraft ausstrahlte. Thomas Kleinhenz, Kirchenmusiker der St.-Felizitas-Gemeinde, leitet das Vokalensemble „crescendo“ seit 2006. Die 21 Mitglieder präsentierten anlässlich ihres großen Konzertes in einer sehr gut gefüllten Kirche ein bunt gemischtes Programm geistlicher Musik, das sie in 14-tägigen Proben seit Herbst vergangenen Jahres einstudiert hatten. Die Chormitglieder verfügen alle über eine vokale oder instrumentale Vorbildung und füllten mit ihren Stimmen das gesamte Kirchenschiff. Sie erreichten einen sehr vollen Ton. Der Chor erweiterte sein musikalisches Programm durch kleine Fürbitten, religiöse Geschichten und Gleichnisse, die den Glauben schärfen sollten. Themen waren unter anderem Träume, Treue und Hoffnung, aber auch verirrter Glaube und der moderne Mensch im Konflikt mit der göttlichen Kraft. Johann Pachelbels „Singet dem Herrn ein neues Lied“ aus dem Psalm 98 präsentierten die elf Frauen und zehn Männer in zwei gemischten Doppelchören und schufen so sich gegenseitig verstärkende Gesangsschichten, die sich überlagerten und einen Dialog darstellten. „Locus iste“ von Anton Bruckner war ein sehr gefühlsschwerer Part. Durch die Akustik des Kirchenschiffs hallte der Klang nach und schuf so Atmosphäre. Der lang anhaltende Applaus und stehende Ovationen nach zwei Zugaben bewiesen, dass es den Zuhörern gefallen hatte.
Lüdinghausen - Das rege Interesse der Lüdinghauser an guter, gehobener Gesangskultur galt auch dem Vokalkonzert des Chorensembles “crescendo” am Sonntag in St. Felizitas, das wieder durchsetzt war mit brillanter Orgelmusik des dortigen Organisten und gleichzeitigen Ensembleleiters Thomas Kleinhenz, dessen ununterbrochenen Einsatz man schon aufgrund der doppelten Leistung besonders hervorheben muss. Pfarrer Dr. Ralf Schupp erwähnte bei seiner Begrüßung in knapper, passender Formulierung die besondere Kraft der Textdeutung durch Musik, durch deren Schwingungen spirituelle Bewegungen beim Hörer entstünden. Ein Chor dieser gesanglichen Qualität und engagierten Textinterpretation hatte diese Wirkung dann in der Tat bereits mit seinem ersten vierstimmigen Gesang von Hans Leo Hassler (1564-1612) Psalm 96 “Cantate Domino” (Singt dem Herrn ein neues Lied), ein wundervoller textlicher und klanglicher Einstieg in die weitere Folge von vier- bis achtstimmiger Chormusik aus vier Jahrhunderten. Nach einem kurzen “Kyrie” aus der Parodiemesse “pour un plaisir” des Münchener Blasius Ammon (1560-1590) übersprang das Programm gleich ein Jahrhundert und brachte J. S. Bachs vierstimmige Motette “Lobe den Herrn, alle Heiden”, ein mit schnellen Koloraturen versehenes, polyphones Werk, das die gesangstechnische Präsenz der Chormitglieder besonders herausforderte und ein wenig angestrengt klang. Das änderte sich mit Mendelssohns zwei achtstimmigen Psalmvertonungen. Dessen vielstimmige und ganz und gar textorientierte Klangopulenz mit seinen ständig wechselnden Klangblöcken und seiner wohltuenden strahlenden Lyrik brachte die stimmliche Kompetenz des Kammerchors voll zur Geltung. Nicht ohne Grund wählte Kleinhenz als einer der Zugaben den ebenfalls achtstimmigen Ohrwurm “Denn er hat seinen Engeln befohlen”, eine angemessene populistische Referenz an die engagierte Hörerschaft. Danach kam ausnahmslos anspruchsvolle, aber klanglich durchaus traditionell orientierte, äußerst chorintensive Musik des 20. Jahrhunderts. Sie begann mit Halmos Laszlos (1909-1997) “Jubilate Deo”, das als Taizékanon in die Kirchengesangbücher überging. Maurice Duruflés (1902-1988) gregorianisch inspiriertes “Ubi caritas et amor” mit atmosphärisch dichten, impressionistisch eingefärbten Nuancen setzte das Programm fort, gefolgt vom kurzen Gebet “Aller Augen warten auf dich, Herr” des seit den 30er Jahren in den USA wirkenden Komponisten Jean Berger (1909-2002). Der mit seinem Talent für ergreifende Klangwirkung und -differenzierung häufig von Laienchören gesungene Heinrich Kaminski (1886-1946) mit seinem packenden 130. Psalm “Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir” war eine ergreifende Bekenntnismusik aus eigener leidvoller irdischer Erfahrung heraus. Berthold Hummel (1925-2002), einer der Wegbereiter neuer Kirchenmusik nach der koniliaren Liturgieerneuerung, schloss mit einem schlichten vierstimmigen Vokalsatz “Preiset den Herrn” das Programm ab. Nach seinem ersten Auftritt im Advent des letzten Jahres erwies sich das Ensemble “crescendo” als wirkungsvoller Vermittler äußerst transparenter, kunstvoller geistlicher Verkündigung und ihr künstlerischer Leiter Thomas Kleinhenz als kompetenter Animator für die eindrucksvolle Entfaltung der musikalischen Inhalte. Seine drei Orgelstücke als instrumentale Einleitungs- und Zwischenmusik waren wieder einmal der Beweis für eine umfassende künstlerische Persönlichkeit. Er beeindruckte durch Präludium und Fuge über B-A-C-H von Franz Liszt (1811-1886) mit atemberaubenden virtuosen Basspassagen der in allen Lagen transparent durchscheinenden, berühmten Bachschen Motivfigur - dramatisch packend und mit Gespür für Instrumentationsfarben. Mit einem kraftvollen Präludium von D. Buxtehude in g begann das Konzert, wurde durch ein schlichtes, zart intoniertes Largo aus einem Orgelkonzert von J. S. Bach fortgesetzt und mündete schließlich in den Lisztschen “Knalleffekt”. Zwei von einem Chormitglied gelesene meditative Texte von C. S. Lewis und H. D. Hüsch als Überleitung von Gesang zur Orgelmusik waren die vermittelnde Verknüpfung von textgebundener Musik zur reinen Instrumentalmusik.
Lüdinghausen - Mit dem adventlichen Konzert am Sonntagabend in St. Felizitas kam Lüdinghausen in den Genuss eines profilierten Kammerchores, der seit Sommer dieses Jahres durch die Leitung von Thomas Kleinhenz nunmehr mit Lüdinghausen verbunden ist. Mit der Übernahme des seit 1995 existierenden Chores “crescendo” ist dem profilierten Musiker Kleinhenz eine reife Frucht in den Schoß gefallen. Er hat nun neben der oft genug nüchternen, zeitlich aufreibenden Alltagsarbeit als Kirchenmusiker einer und demnächst zweier Gemeinden als Standbein, nun ein Spielbein, mit dem er nach Lust und Laune seiner musikalischen Klasse ein Stück seiner künstlerischen Vorstellungen und Fähigkeiten verwirklichen kann. Das ist ihm nicht nur zu gönnen, das ist seinem Musikerprofil angemessen. Es wird auch dem Chor gut tun, nach dem Weggang von Klaus Scheidweiler einen Nachfolger zu haben, der ihn mit hohem Anspruch bestens versorgt. Der erste Konzertabend in St. Felizitas war dafür ein Beweis. Dies zeigte nicht nur die hohe Qualität des chorischen Singens, sondern auch die stil- und gehaltvolle Gestaltung des Programms, bestehend aus drei Chorblöcken mit jeweils drei Chorsätzen aus dem 17./18., aus dem 19. und aus dem 20. Jahrhundert, durchbrochen von Orgelmusik und modernen Gedanken zum Advent. Diese Vielfalt des chorischen und instrumentalen Musizierens in Gemeinschaft mit den Texten durch Christian Uhrigs angenehmer und ausdrucksstarker baritonaler Stimme erstreckte sich über eine Stunde, war ebenso kurzweilig wie eindrucksstark. Man hätte sich zwischen den überaus vielfältigen, kurzen Chorsätzen etwas ausgedehntere Pausen gewünscht. Thomas Kleinhenz’ Dirigat war äußerst präsent und seiner für ihn typischen Zurückhaltung dynamisch. Der 15-köpfige Chor klang beeindruckend kultiviert, sensibel, nuancenreich und vermochte in dem sakralen hohen Raum von St. Felizitas und seinem Halbdunkel eine faszinierende vorweihnachtliche Stimmung zu erzeugen. Die stilistisch breite Vielfalt der chorischen Beiträge von Palestrina über J.S. Bach, Reger, Rheinberger, Brahms, Kodaly bis zum Zeitgenossen Faulstich mit wechselnder Vier- bis Sechsstimmigkeit war Zeugnis eines einheitlichen religiösen Geistes, der immer auch die Klammer einer spirituellen musikalischen Grundstimmung ist, teils wie bei Brahms und Reger wegen der differenzierten und komplizierten Innenstruktur eine chorische Herausforderung. Der emphatische Romantiker Rheinberger mit seiner warmen, an Mendelssohn orientierten klanglichen Opulenz war da eigentlich eher die Ausnahme. Es hatte also seinen Grund, dass Kleinhenz ihn als Zugabe servierte. Das Orgelspiel von Thomas Kleinhenz bedarf einer eigenen Würdigung. Es gibt nicht viele Organisten, die das herrliche Klangangebot einer wunderbaren Orgel so differenziert ausmusizieren, wie das der Lüdinghauser Organist tut. Es ist eine Befähigung besonderer Art, die starke Eindrücke hinterlässt. Die Variationen über ein französischen Lied aus “Noels” von Alexandre Giulmant (1837-1911), einem Vertreter der berühmten französischen Pariser Orgelschule, wurden durch Kleinhenz zu einem Lehrstück faszinierender Registerdifferenzierung bis hin zum schwelgerischen Forte. Der Chor- und Orgelabend in St. Felizitas war - wie Pfarrer Dr. Ralf Schupp bei seiner Begrüßung betonte - nicht nur Unterhaltung, sondern Bekenntnis. “Weihnachten entgegengehen, Anerkennung ausdrücken und feiern.” So drückte es einer der begleitenden Texte aus, dem man sich als Hörer getrost anschließen kann.